Spiegel, ein Mythos seit Anbeginn der Menschheit, wahrscheinlich mit einer der ältesten Gebrauchsgegenstände der Menschheit.

Klares Wasser, ein Körper, der Licht vollständig reflektieren kann. Narziß, angelockt vom kristallklaren Element, verliebte sich in sein eigenes Abbild und war verzaubert. Aus Verzweiflung, sein Spiegelbild nicht erreichen zu können, stürzte er sich ins Wasser und ertrank. Der Sage nach verwandelte er sich in eine Narzisse. So gehören seit langer Zeit Zauber, Mystik und Spiegel zusammen.

Bald versuchte der Mensch diesen flüchtigen Schein der Wasseroberfläche festzuhalten und fing an, zu experimentieren. Materialen wie Kupfer, Gold, Silber, auch Bronze, Zinn, Stahl und Bergkristall wurden solange bearbeitet, bis der wundervolle Schein der Wasseroberfläche reproduziert werden konnte.

In ägyptischen Gräbern wurden wertvolle Handspiegel aus Kupfer, Gold und Silber mit runden Scheiben und reich verzierten Griffen aus Elfenbein oder Holz gefunden. Metallgriffe mit vollplastischen Frauenfiguren gab es in Griechenland seit dem 7. Jh. v. Chr. Nach Europa kam der Spiegel 5 - 1 v. Chr.

Im Mittelalter wurden bereits Glasspiegel z.B. in Nürnberg hergestellt. Seit Anfang des 16. Jh. wurden Gebrauchsspiegel aller Art und höchster Kunst und Qualität vor allem in Italien (Murano) hergestellt. Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jh. konnten die Franzosen und Engländer die Konkurrenz mit Italien aufnehmen.